Der Chronist bittet um Entschuldigung: Aufgrund kleinerer technischer Probleme konnte der Bericht über das Bürgertreffen am 01. Juli mit Rüdiger Lucassen bislang hier nicht eingestellt werden. Allerdings soll dieser weder den zahlreichen anwesenden Mitgliedern und Gästen, noch den Lesern hier, vorenthalten werde:
„Es ging heiß her vor der Siegerlandhalle“
So begrüßte Roland Steffe die zahlreich erschienen Gäste der AfD Siegen-Wittgenstein, die gekommen waren, um MdB Rüdiger Lucassen zuzuhören, dem verteidigungspolitischen Sprecher der AfD. Steffe zieht einen Bogen von den Angriffen auf den Informationsstand der AfD am vergangenen Samstag, der genau diese Veranstaltung bewerben wollte, zu den immer zahlreicheren Gewalttaten und der Hetze auf Soldaten und Polizisten. Zurzeit stellt sich nur die AfD als Partei der Rechtsstaatlichkeit entschieden gegen solches Verhalten.
„Wie ist es um unsere Bundeswehr bestellt?“ leitet Steffe den Vortrag des, mit noch 3 AfD-Kollegen einem der wenigen ehemaligen Soldaten im 36-köpfigen Verteidigungsausschuss, ein. Herr Lucassen, ehemaliger Oberst beim Generalstab, der 2006 vorzeitig seinen Abschied nahm, fesselt die Zuhörer von Beginn an mit seiner prägnanten, freundlichen und kurzweiligen Vortragsart. Sein beruflicher Werdegang endete eigentlich 2015 mit seinem Eintritt in die AfD und dem Beginn seines Bundestagsmandats 2017. Gleich zu Beginn macht er deutlich, dass „die Talsohle“ noch nicht erreicht ist, wir uns auf weitere Jahre der harten Opposition einstellen müssen. Aber „der demokratische Weg ist unser einziger Weg.“ Und „das Grundgesetz wieder mit Leben füllen ist unser Grundsatz!“ markieren seine politischen Standpunkte. Allen Mitgliedern fordert er viel Widerstandskraft ab, um der derzeit herrschenden Politik der Hypermoralisierung zu trotzen.
Er berichtet von dem Druck, den der Verteidigungsausschuss auf Frau v.d.Leyen aufgebaut hat, damit Deutschland endlich das Ziel von 2% des BIP für die Bundeswehr aufbringt, aber selbst nach vollmundigen Versprechungen werden wahrscheinlich noch nicht einmal die abgespeckten 1,5% des Minimalziels im neuen Haushalt erreicht. Nicht zuletzt deshalb, so Lucassen, sind Moral und Ethos der Truppe am Boden.
Die CDU muss sich bewegen, erklärt er weiter, denn durch die Ergebnisse der nächsten Landtagswahlen wird sich die politische Landschaft verändern, eventuell wird es sogar zu vorgezogenen Neuwahlen kommen. Deshalb appelliert er an alle Anwesenden, an der Basis präsent zu sein und durchhalten, durchalten, durchhalten!!
Zum Schluss verweist er noch auf eine kleine Schrift „Streitkraft Bundeswehr“, die er jedem zur Lektüre empfiehlt.
Die weit in den Abend gehende Fragerunde zeigt das enorme Interesse der Zuhörer im voll besetzten Saal. „Wie kommen wir zur allgemeinen Wehrpflicht zurück?“ will Dr. Zoz beispielsweise wissen. Lucassen gibt Bestrebungen, eine allgemeine Bürgerpflicht einzuführen, an dieser Stelle eine klare Absage. Er spricht sich auch für eine NATO aus, die ausschließlich der Verteidigung nachkommt.
Als Kandidat für den Landesvorsitz in NRW spricht er sich auch ganz klar gegen eine erneute Doppelspitze aus, denn Verantwortung ist unteilbar.
Auslandseinsätze der Bundeswehr könnten nach seiner Meinung auch teilweise durch die sehr gut finanzierte Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit in Zusammenarbeit mit örtlichen NGOs übernommen werden.
Es gibt noch viele Fragen, z.B. nach einer europäischen Armee, Fragen der inneren Sicherheit im Zusammenhang mit dem Erstarken von Araberclans, Problemen der Sportschützen und dem Waffengesetz und nicht zuletzt beantwortet er noch sehr ausführlich die Frage nach den Vorkommnissen um die Gorch Fock.
Roland Steffe bedankt sich herzlich bei Rüdiger Lucassen für diesen sehr interessanten und horizonterweiternden Vortragsabend.